Zu Besuch bei den Hühnern und deren Brüdern
Expedition zum Bioland-Bauernhof Jauch in Hausen
Trotz kaltem und regnerischem Wetter machen sich über 20 Teilnehmer aller Altersgruppen auf den Weg zu den zwei Hühnermobilen der Familie Jauch in Hausen. Die Mobile stehen in unmittelbarer Nähe zum Maximilian-Kolbe-Schule, denn zum einen helfen die Schüler beim Betreuen der Hühner, zum anderen ist die Schulmensa auch Hauptabnehmer der Eier. Da wünscht man sich, dass möglichst viele Schulen diesem Vorbild folgen, denn wo bekommen Kinder die Landwirtschaft so nah vermittelt wie hier?
Als erstes galt die Aufmerksamkeit den Hähnen. Um Ruhe im Gehege zu haben wurden sie von den Hühnern getrennt. Erstaunlich wie friedlich es dort zugeht, hätte man doch bei über 100 Hähnen an gleichen Platz mehr Lautstärke und Ränkespiele erwartet. Dem ist nicht so. Prächtig stolzieren sie über die Wiese, nichtsahnend dass ihr Leben schon in wenigen Tagen beendet sein wird – als Hähnchenfleisch für die Gastronomie. Kein Grund für Traurigkeit, denn sie durften ein knappes Jahr in schöner Umgebung leben- im Gegensatz zu ihren Brüdern aus der Massentierhaltung, die direkt nach dem Schlupf getötet werden. Darum geht es der Familie Jauch: kein Tier ist nutzlos nur weil es männlich ist. Daher verfolgt sie das sogenannte Bruderhahnkonzept, bei dem so ziemlich alles anders ist als bei der herkömmlichen Hühnerzucht. Damit alle Küken am Leben bleiben dürfen bedarf es zunächst ganz anderen robusten Hühnerrassen welche Eier legen UND Fleisch produzieren (und dabei nicht künstlich auf ein Optimum gezüchtet werden) sowie einer ganz anderen Haltungsform. Dadurch ist natürlich auch mehr Futter und somit eine völlig andere Kalkulation vonnöten. Von Qualität und Geschmack von Eiern und Fleisch wollen wir erst gar nicht reden, diese erklären sich von selbst wenn man gesehen hat, wie die Hühner leben.
Dies alles wurde den Besuchern ausführlich erklärt. Keine Frage blieb unbeantwortet. Selbst wie Hühner riechen oder wie sich ein Huhn fangen und auf den Arm nehmen lässt wurde an Ort und Stelle geklärt. Ein tierisches Vergnügen für Jung und Alt! Man kann der Familie Jauch und ihren Partnern nur eine gute Hand bei der weiteren Vermarktung wünschen und dazu als Kunde durch den Kauf von Eiern (z.B. im b2) und Verzehr von Fleisch (z.B. Herbstmenü im Johanniterbad) mithelfen.