BUND Ortsgruppe Raum Rottweil

Libellen - Juwelen der Lüfte

WWWhautnah - Wasser: Entdecker-Streifzug für Familien

Was haben Libellen eigentlich mit Edelsteinen gemeinsam?

Diese knifflige Frage wurde (unter vielen anderen) beim Natur-Entdecker-Spaziergang "WWWhautnah - Wasser" am 11. Juli 2021 den aufmerksamen Kindern und ihren Eltern beantwortet:

Sie glitzern in vielen verschiedenen Farben und sie sind sehr wertvoll. einige von ihnen sind wahre Raritäten. Von den rund 80 Libellenarten bei uns ist die Hälfte inzwischen gefährdet und etwa 16% gar vom Aussterben bedroht. Deswegen sind alle Libellen in Deutschland gesetzlich streng geschützt.

Dabei sind Libellen evolutionäre Überflieger: Es gibt sie seit 320 Mio Jahren, sie haben also die Dinosaurier kommen und gehen gesehen. Seit damals haben sie sich fast nicht mehr verändert, und es gibt sie heute 5500 Arten überall auf der Welt (außer in den Polarregionen, sie brauchen Wärme!).

Zunächst erläuterte Gewässerführerin Christina Kraus, wie man Großlibellen und Kleinlibellen unterscheiden kann: nämlich an Körperbau, Augenstellung und Flügelhaltung. Besonderen Spaß hatten die Kinder an dem Blick durch das Facettenauge (Libellen haben bis zu 30 000 Einzelaugen und sie sehen mehr Farben als alle Lebewesen der Welt!). Mit dem Facetten-Blick mussten die kleinen Libellen-Forscher andere Tiere erkennen und entscheiden, ob diese für sie Feinde oder Beute sind. Fressen und gefressen werden: Libellen sind erstklassige Flug-Jäger, jedoch auch sie sind für andere ein wahrer Leckerbissen.

Für Menschen sind die Flugkünstler aber überhaupt nicht gefährlich, auch wenn sie im Mittelalter als "Teufelsnadel" oder "Pferdetod" betitelt wurden. Der Stachel der Weibchen ist nur für die Eiablage gedacht. Ganz im Gegenteil: die Libelle nützt uns, indem sie jede Menge Mücken, Mückenlarven und andere "Störenfriede" vertilgen.

Was haben denn jetzt die Libellen als Titelfiguren beim Wasser-Entdeckerspaziergang zu suchen?

Das Wasser ist für die Libellen lebenswichtig, da sie hier ihre Eier ablegen und ihre "Kinder", die Larven, aufwachsen. Und das viel länger (2-5 Jahre) als letztendlich das "erwachsene" Tier als Juwel in der Luft schwirrt. Mit dem Gewässer als "Kindezimmer" der Libellen war es den teilnehmenden Kindern besonders gut zu vermitteln, dass alle mithelfen müssen, unser Wasser sauber zu halten.

Als Highlight der Exkursion gingen die Kinder mit Käschern ausgestattet auf die Suche nach kleinen Wasserlebewesen. Gefunden wurden neben Eintagsfliegenlarven und Köcherfliegenlarven auch Exuvien der Prachtlibelle! Die Exuvien sind die Häute, die die Liellenlarven beim Schlüpfen zum ausgewachsenen Insekt am Ufer zurücklassen. An den gefundenen Kleintieren konnten wir zusammen auch gleich die Gewässergüte der Eschach festgestellt werden: "gut".

Am Ende konnten die Kinder bei einem wahr-falsch Quiz ihr neu erlerntes Libellen-Wissen unter Beweis stellen und als Belohnung einen Libellen-Bastelbogen mit nach Hause nehmen.