BUND Ortsgruppe Raum Rottweil

Gute Laune, gute Träume

Blumiger Entdecker-Streifzug (WWW hautnah - Wiese)

Gute Laune und gute Träume – zu beidem können uns die Wiesenkräuter verhelfen. Das lernten die teilnehmenden Familien beim Wiesen-Entdecker-Streifzug mit Dr. Christina Kraus von der BUND-Ortsgruppe Raum Rottweil. Am Sonntag, 21. Juni – dem Tag der Sommersonnwende – standen die Blumen- und Kräuterbräuche dieses Festes im Mittelpunkt. Die Kinder hörten von den „Kindern aus Bullerbü“, wie in Schweden Mittsommer gefeiert wird und machten sich danach auf die Suche nach neun verschiedenen Blumen für ein individuelles Armband. Ob die Kinder, die ihre Pflanzen nachts unters Kopfkissen legen wohl von demjenigen träumen, den sie später einmal heiraten werden?

In Deutschland wird vor allem der Johannistag am 24. Juli gefeiert – doch auch hier spielen Wiesenkräuter eine wichtige Rolle. Im Mittelpunkt, so hörten die interessierten Wiesenforscher, steht das Johanniskraut, das sogar seinen Namen von diesem Tag hat. Es blüht jetzt an den längsten Tagen des Jahres und es heißt, es nehme die Sonnenkraft des Sommers auf, um sie uns in den dunklen Tagen zurück zu geben. Ein Tee-Aufguss der Blüten hat eine angstlösende und stimmungsaufhellende Wirkung. Ein Sträußchen aus Johanniskraut, Magerite und Klee im Haus bringt Glück im nächsten Jahr und schützt die Hausbewohner und das Haus. Abgesehen davon machen bunte Blumen immer gute Laune.

Außerdem durchstreiften die Kinder als Schafe die Wiese auf der Suche nach Kreuzblümchen. Schafe, die viel davon fressen, sollen angeblich mehr Milch geben. Die Schafe und die Schäferei, so hörten sie, spielen für die Wiesen eine wichtige Rolle. Denn ohne regelmäßiges Abweiden oder Mähen gäbe es bei uns keine Wiesen, sondern nur Wald. Wie bestellt waren auch die Schafe im Eschachtal zugegen, was die Kinder besonders erfreute. Sie lernten noch eine andere Pflanze kennen, die die Schafe auch gerne fressen: die Schafgarbe. „Garwe“ bedeutet auf altdeutsch so viel wie „gesund machen“ – der Name heißt also „Schafe gesund machen“. Auch ist die Schafgarbe eine alte Heilpflanze für uns Menschen. Die wundheilende Wirkung hat anscheinend schon Achilles aus der griechischen Mythologie verwendet (daher der lateinische Name der Pflanze: Achillea). Eine für die Kinder spannende Eigenschaft: die Blätter der Schafgarbe auf die Augenlieder gelegt, oder ein Pulver mit gemahlenen Blüten unters Kopfkissen gelegt soll zu guten Träumen verhelfen – auch in der kürzesten Nacht des Jahres.

Kooperations-Partner zu dieser Veranstaltung in der Reihe „Wald-Wiese-Wasser hautnah“ sind neben dem BUND Raum Rottweil die Volkshochschule Rottweil, die Lokale Agenda Rottweil und der NABU Rottweil und Umgebung.